Gelungene Feier der Feuerwehr Bayerisch Gmain - langer Kirchenzug
von Frau Maria Horn, erschienen im Reichenhaller Tagblatt am 08.07.2008
Bayerisch Gmain - Das gemeinsame Helfen und sich für die Sicherheit sowie das Wohl der Bürger einzusetzen, das sind jene Grundzüge, auf denen die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren basiert. Dass sich die Kameraden aber auch auf gemeinsames Feuern verstehen, zeigte sich beim 125-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Bayerisch Gmain. Wie bereits eine Woche zuvor bei den Trachtlern, die auf ein hundertjähriges Bestehen blicken können, so war auch der Feuerwehr ein prachtvoller Sommertag zum großen Fest beschert.
Nach dem lautstarken Weckruf am frühen Morgen durch die Böllerschützen und der Begrüßung der Vereine am Zelt formierte sich ein langer Kirchenzug. Auf der Dötzenwiese wurde die Messe gefeiert. Pfarrer Eugen Strasser-Langenfeld zelebrierte den Gottesdienst und hatt für seine Predigt ein ansprechendes Thema gewählt, das sich mit dem Schlagwort "Hilfe leisten und Hilfe annehmen" überschreiben lässt. Langenfeld sprach zunächst die langjährige ehrenamtliche Leistung zum Wohle der Bürger an, die im Laufe von 125 Jahren von den Kameraden gewährt wurde.
"Der Feuerwehreinsatz ist nicht planbar", fasst der Priester zusammen, bevor er sich dem Thema "Hilfe" zuwandte. Zunächst ermutigte er die Kammeraden, professionelle Hilfe anzunehmen, wenn es um die Bewältigung von Einsatzerlebnissen geht. "Männer, die Hilfe annehmen sind keine Schwächlinge", meinte er dazu. Neben der Unterstützung von professioneller Seite ist es aber auch das Gebet und das Vertrauen auf Gott, um Hilfe in Sorge und Not zu erhalten. Strasser-Langenfeld sprach dazu den christlichen Grundgedanken an, den die bayerischen Feuerwehren bereits in ihrem Wahlspruch "Gott zur Ehrm dem Nächsten zur Wehr" verankert haben. Auch der Titel "Florianijünger" bezieht sich darauf.
Das Geschenk des Reichenhaller Patenvereins, ein Feuerwehrmann im Einsatzanzug, der vor einem Kruzifix kniet, unterstrich die Aussagen des Priesters. Nach der Messe segnete Strasser-Langenfeld das Patengeschenk und nicht ohne Stolz trug es Kommandant Thomas Hörl auch im anschließenden Festzug mit. Eine Präsentation der Feuerwehrgemeinschaft folgte nach den Grußworten der Ehrengäste beim Umzug durch die Straßen der "Gmoa". Kameraden aus dem Landkreis und dem benachbarten Salzburger Land marschierten durch den Ort und sechs Musikkapellen sorgten für eine klangvolle Gestaltung. Mehrere Oltimerfahrzeuge und Gespanne trugen zur Auflockerung des Zuges mit bei und in starker Abordnung waren die Feuerwehrfreunde aus Neureut in der Nähe von Karlsruhe vertreten. Im Festzelt wurde anschließend bei Musik und guter Bewirtung noch kräftig gefeiert, wobei die Feuerwehrler einem weiteren Grundsatz, der Pflege der Kameradschaft, Rechnung trugen.