Brand des Sägewerk Fritzer an der Loferer Straße
Bericht der „Lokalen Nachrichten“ zum Brand des Sägewerks Fritzer am 20.12.1930
Die FF Bad Reichenhall wurde um 11.30 Uhr durch das Sägewerk Fritzer telefonisch zu einem Brand im Maschinenhaus gerufen. Es wurde sofort der Löschzug alarmiert. Beim Eintreffen um 11.45 Uhr zeigte sich aber, dass nicht der Maschinenraum, sondern die Sägehalle brannte. Während weitere Schlauchlagen von den nahe der Frühlingstrasse im Holzlagerplatz befindlichen Unterflurhydranten zum Schutz des Stallgebäudes und der noch unversehrten Bretterlager gelegt wurden, arbeitete sich der Löschzug mit der großen Magirusspritze und den beiden Flader-Kleinmotorspritzen an den verschneiten und stark vereisten Hängen zu den Ufern der Saalach heran, um von dort Wasser entnehmen zu können. Neue Schlauchlagen wurden von den am rechten Saalachufer eingesetzten Motorspitzen zu dem 220 Meter entfernt liegenden Brandherd gelegt, um das freistehende Trockenholzlager in Schutz zu nehmen, was jedoch infolge der kolossalen Strahlhitze der bereits brennenden Objekte trotz der übermenschlichen Anstrengungen der mutigen Wehrmänner leider nicht mehr gelang.
In rascher Reihenfolge erschienen die Feuerwehren Karlstein, Bayerisch Gmain, Piding, Großgmain und Salzburg. Die Wehr Salzburg fuhr mit 2 Motorspritzen an die Saalach und griff sofort, nachdem die Schlauchlagen gelegt waren, zur Abriegelung des Büro- und Hauptgebäudes ein, ebenso zur Rettung des stark brennenden Trockenlagers, um im Verein mit unserer Wehr die noch unberührten Gebäude zu schützen. Die Feuerwehren Karlstein, Marzoll und Bayerisch Gmain übernahmen abwechslungsweise die Sicherung des Kesselhauses sowie der noch unberührten Bretterlager und Stallgebäude, während die Wehren Großgmain und Piding, erstere mit Motorspritze, letztere mit Handdruckspitze weiter Schlauchlagen heranbrachten. In harter, aber unerschrockener Arbeit ging es nun rascher vorwärts und um 15.30 Uhr konnte die Gefahr als beseitigt gelten. Zur Ablösung wurden in der Folge die Feuerwehren Freilassing, Jettenberg und Ristfeucht alarmiert. Die Brandwache zog sich noch bis zum Mittag des 23.12. hin.
Insgesamt wurden 340 Mann, 6 Motorspritzen und 3.000 Meter Schläuche eingesetzt.
Der Brandfall hat, so sehr einerseits Beispiele von Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe gegeben wurden, leider anderseits auch wieder gezeigt, dass es unter der Bevölkerung immer wieder müßige Nörgler und Besserwisser gibt, die glauben, an der Feuerwehr ungebührliche Kritik üben zu können, sich aber an der Arbeit in keiner Weise beteiligen. Diese täten besser, in Zukunft zu Hause zu bleiben, oder sich bis dahin als Mitglied der Feuerwehr anzumelden.