Schnee-Einsätze Januar 2019
Mit einem schief stehenden Baum am Nachmittag des 09.01.2019 in der Thumseestraße begannen auch für die Feuerwehr Bad Reichenhall witterungsbedingt arbeitsreiche Tage. Kurz nach Mitternacht am 10.01. traf ein umstürzender Baum auf der B20 einen Pkw, Verletzte waren nicht zu beklagen. Am Morgen brannte dann ein zu einer Sauna umgebauter Bauwagen in Unterjettenberg. Um 09.00 Uhr rückten wir mit 2 Gruppen zur Unterstützung der Kameraden in Berchtesgaden zum Dächerabschaufeln aus. Darauf ging es zweimal zum Schroffen. Ein Schneeräumfahrzeug drohte abzustürzen und danach neigte sich wieder ein Baum unter der Schneelast. Am Abend wurde unser 2. Kommandant vom Stadtbauamt unterrichtet, dass am nächsten Tag diverse städtische Gebäude von der Schneelast befreit werden müssten.
So waren wir ab Mittag des 11.01. bis in die Abendstunden hinein mit Schaufeln, Schneehexen und –fräsen, Drehleiter und Hubsteiger unterwegs. Ein Verkehrsunfall auf der B21 Walserberg wurde von der Wache Marzoll quasi nebenbei erledigt. Am nächsten Morgen ging es gleich wieder weiter mit der schweißtreibenden Schauflerei bis in den frühen Nachmittag hinein. Eine kleine Ölspur, eine Nachschau wegen Schneelast und wieder ein Verkehrsunfall am Walserberg sorgten für Abwechslung. Inzwischen hatte die Stadt vorsorglich eine Koordinierungsgruppe bestehend aus den Reichenhaller Bürgermeistern, Vertretern von Bau-, Ordnungs- und Presseamt sowie dem Stadtbrandmeister einberufen und ein Bürgertelefon eingerichtet. Am 13.01. mussten wir nochmal ran und weitere zwei Objekte abräumen. Ein kleinerer Lawinenabgang auf der B305, ein Materialtransport für das Landratsamt und ein Verkehrsunfall auf der Loferer Straße beschäftigten uns zusätzlich bis ca. 19:00 Uhr. Bereits um 21:30 Uhr musste der Löschzug Karlstein wieder ausrücken, diesmal nach Weißbach an der Alpenstraße zu einer größeren Lawine. An drei Tagen waren jeweils mehr als 50 Aktive aller drei Wachen – Bad Reichenhall, Karlstein und Marzoll – durchschnittlich acht Stunden im Einsatz. Es wurden zwölf Gebäude mit insgesamt über 10.000 Quadratmeter geräumt, darunter Kindergärten, Schulhäuser, Mehrzweckhallen sowie die Sporthalle an der Münchner Allee, welche als Notunterkunft für eventuelle Evakuierungen in den Katastrophengemeinden vorgehalten wurde.
In Absprache mit dem Landratsamt stellt die Reichenhaller Wehr zudem für die Dauer des Katastrophenfalls die Einsatzreserve im mittleren Landkreis.