Brand Kurmittelhaus Karlstein, 18.11.2008

Bericht von Markus Leitner, BRK-BGL

Drei Menschen mit zum Teil schwerer Rauchgasvergiftung und rund 250.000 Euro Sachschaden hat ein Großbrand am Dienstagabend im Kurmittelhaus Karlstein gefordert. Ein Anbau an das Hauptgebäude mit einer darin untergebrachten Tauchschule stand kurz nach 20 Uhr bis zum Dachstuhl in Flammen und brannte trotz des massiven Löschangriffs der Feuerwehr komplett aus. Die Einsatzkräfte mussten unter anderem mehrere explosive Pressluftflaschen kühlen und aus dem brennenden Gebäude bergen.

Ein 54 und 56 Jahre altes Ehepaar sowie ein 20-jähriger Feuerwehrmann zogen sich zum Teil schwere Rauchgasvergiftungen zu; die Bewohnerin und der Feuerwehrmann mussten nach medizinischer Erstversorgung durch das Rote Kreuz ins Kreiskrankenhaus Bad Reichenhall eingeliefert werden.

Als gegen 20 Uhr die ersten Notrufe bei der Polizei eingingen, schickte die BRK-Rettungsleitstelle die Feuerwehr Bad Reichenhall mit den Löschzügen Karlstein und Marzoll, die BRK-Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) Bad Reichenhall, zwei weitere Rettungswagen, den Einsatzleiter Rettungsdienst und einen Notarzt in die Karlsteiner Staufenstraße. Noch bei der ersten Lageerkundung wurden mehrere Taucher-Pressluftflaschen sowie ein Gerät zum Befüllen der Flaschen im brennenden Haus vorgefunden; den Atemschutzträgern gelang es, die Flaschen zu kühlen und ins Freie zu bergen, bevor sie explodieren konnten.

Mit mehreren Strahlrohren verhinderten die Einsatzkräfte ein Übergreifen der Flammen auf das Hauptgebäude. Der Anbau brannte nach Angaben der Polizei aber komplett aus; auch die Tauchschule sowie das Wohnhaus wurden stark durch die Rauchentwicklung in Mitleidenschaft gezogen. Die Ermittlungen zur bislang ungeklärten Brandursache hat die Kriminalpolizei Traunstein aufgenommen.

Rund 80 Einsatzkräfte der Feuerwehr, ein Notarzt und 20 BRK-Helfer, 18 THW-Mitarbeiter sowie mehrere Polizeibeamte waren bis zum frühen Mittwochmorgen für die Nachlöscharbeiten und zur Brandermittlung vor Ort. Helfer des Roten Kreuzes verteilten heißen Tee und Wurstsemmeln an die Einsatzkräfte und sicherten die zum Teil gefährlichen Lösch- und Bergearbeiten mit einer Sanitätsabstellung ab.