Waldbrand am Antoniberg von 13. - 16.04.2007

Presseinformationen vom Landratsamt Berchtesgadener Land.

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Katastrophenalarm im Berchtesgadener Land ausgerufen (14.04., 05:16)

Der Bergwaldbrand bei Bad Reichenhall hat sich im Laufe der Nacht zum Katastrophenfall entwickelt. Am Freitag gegen 14 Uhr wurden wegen eines Waldbrandes am Thumsee (zwischen Bad Reichenhall und Schneizlreuth) Polizei und Feuerwehr alarmiert. Auf Grund der äußerst trockenen Witterung in den vergangenen Wochen breitet sich das Feuer zunächst schnell aus. Nur durch den massiven Einsatz von Löschhubschraubern – zeitweise flogen bis zu 7 Helikopter gleichzeitig von Polizei, Bundespolizei, der Werksfeuerwehr EADS und vom Land Salzburg – konnte das Feuer vorerst unter Kontrolle gebracht werden. Gegen 20 Uhr musste der Hubschraubereinsatz jedoch eingestellt werden, da nur bei Tageslicht Löscheinsätze geflogen werden können. In der weiteren Folge konnte die eingerichtete Brandwacht das Wiederaufflammen der Brandherde nicht verhindern. Das Feuer breitete sich daraufhin in südwestliche Richtung zur B 305 auf einer Fläche von ca. 0,5 qkm aus. Derzeit versuchen die Einsatzkräfte ein Übergreifen der Flammen über die Staatsstraße 2101 in südöstliche Richtung (Müllnerhörndl) zu verhindern. Wegen der eskalierenden Situation erklärte Landrat Georg Grabner um 1.10 Uhr den Katastrophenfall und setzte die Führungsgruppe Katastrophenschutz zur Koordination der Einsatzkräfte ein.
Derzeit sind insgesamt ca. 280 Mann der Freiwilligen Feuerwehren, BRK, Bergwacht, THW und Polizei im Einsatz. Die Einsatzkräfte aus dem Berchtesgadener Land werden auch unterstützt durch Kräfte aus dem Salzburger Land und dem Landkreis Traunstein.
Ab ca. 6.30 Uhr werden die Löschhubschraubereinsätze wieder aufgenommen, zusätzlich unterstützt durch Wasserwerfer der Polizei.
Nach jetziger Kenntnislage besteht keine Gefahr für Personen oder Gebäude. Wegen des Einsatzes ist die Staatsstraße 2101 im Bereich zwischen Karlstein und der Einmündung B 305 (Schneizlreuth) gesperrt. Die Umleitung ist ausgeschildert.

Aktuelle Situation um 11.20 Uhr (14.04.)

Bad Reichenhall – Durch den massiven Einsatz von Mensch und Technik ist in den Vormittagsstunden eine leichte Entspannung der Situation rund um den Bergwaldbrand am Thumsee eingetreten. Derzeit werden einzelne Brand- bzw. Glutnester bekämpft. Ein Ende des Einsatzes ist aber wegen der anhaltend warmen Witterung noch nicht abzusehen.
Seit 7.10 Uhr haben folgende Helikopter ihre Löscheinsatzflüge zur Brandbekämpfung wieder aufgenommen:
3 Hubschrauber der Bundeswehr (2 Großhubschrauber CH 53 und eine Bell UH1D), 2 Helikopter der EADS, 2 Polizeihubschrauber und ein Helikopter der Bundespolizei.
Wg. des Löscheinsatzes aus der Luft ist eine Luftraumsperre in dem betroffenen Gebiet vom Luftamt Süd ausgesprochen worden.
Insgesamt sind zur Zeit wieder ca. 300 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren, BRK, Polizei, Bundeswehr, THW und Bergwacht vor Ort. Damit sind seit gestern Nachmittag weit mehr als 500 Personen im Einsatz gewesen bzw. noch im Einsatz. Außerdem sind 2 Wasserwerfer an der Staatsstraße 2101 im Einsatz.
Nach jetziger Kenntnislage besteht weiterhin keine direkte Gefahr für Personen oder Gebäude. Ebenso wenig geht für die Bevölkerung von Bad Reichenhall durch die Rauchentwicklung bzw. die Flugasche eine Gesundheitsgefahr aus.
Wegen des Einsatzes bleibt die Staatsstraße 2101 im Bereich zwischen Karlstein und der Einmündung B 305 (Schneizlreuth) bis auf weiteres gesperrt. Die Umleitung ist ausgeschildert.
Auf einer Pressekonferenz dankten Landrat Georg Grabner, Fortsamtsdirektor Dr. Daniel Müller, Kreisbrandrat Rudi Zeif, der Leiter der Polizeidirektion Traunstein Hubertus Andrä und Oberbürgermeister Dr. Herbert Lackner allen am Einsatz beteiligten Hilfskräften für ihren unermüdlichen und vorbildlichen Einsatz, durch den ein noch verheerenderes Ausmaß vermieden werden konnte.
Chronologie des Einsatzes bis heute morgen:
Der Bergwaldbrand bei Bad Reichenhall hat sich im Laufe der Nacht zum Katastrophenfall entwickelt. Am Freitag gegen 14 Uhr wurden wegen eines Waldbrandes am Thumsee (zwischen Bad Reichenhall und Schneizlreuth) Polizei und Feuerwehr alarmiert. Auf Grund der äußerst trockenen Witterung in den vergangenen Wochen breitete sich das Feuer zunächst schnell aus.
Nur durch den massiven Einsatz von Löschhubschraubern – zeitweise flogen bis zu 7 Helikopter gleichzeitig von Polizei, Bundespolizei, der Werksfeuerwehr EADS und vom Land Salzburg – konnte das Feuer vorerst unter Kontrolle gebracht werden. Gegen 20 Uhr musste der Hubschraubereinsatz jedoch eingestellt werden, da nur bei Tageslicht Löscheinsätze geflogen werden können.
In der weiteren Folge konnte die eingerichtete Brandwacht das Wiederaufflammen der Brandherde nicht verhindern. Das Feuer breitete sich daraufhin in südwestliche Richtung zur B 305 auf einer Fläche von ca. 0,5 qkm aus. Dabei gelang es den Einsatzkräfte ein Übergreifen der Flammen über die Staatsstraße 2101 in südöstliche Richtung (Müllnerhörndl) zu verhindern. Wegen der eskalierenden Situation erklärte Landrat Georg Grabner am Samstag um 1.10 Uhr den Katastrophenfall und setzte die Führungsgruppe Katastrophenschutz zur Koordination der Einsatzkräfte ein. Bis in die Morgenstunden kämpften die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit hohem Einsatz in schwierigstem Berggelände gegen die Brandherde an und konnten schließlich ein weiteres Ausbreiten der Flammen verhindern.

Lage am Spätnachmittag (14.04.)

Bad Reichenhall – Weiterhin müssen die Einsatzkräfte von den Freiwilligen Feuerwehren, Polizei, THW, Bergwacht, Bundeswehr und BRK bei dem Bergwaldbrand in der Nähe des Thumsees bei Bad Reichenhall einzelne Brand- bzw. Glutnester, die durch die andauernd sommerliche Witterung ständig neu entstehen, hartnäckig bekämpfen. Daher werden auch die Löscheinsatzflüge von bis zu 8 gleichzeitig eingesetzten Helikoptern bis heute Abend unvermindert fortgesetzt, um die Lage weiterhin weitestgehend im Griff zu haben. In der Nacht werden knapp 200 Einsatzkräfte eventuell im Einsatzgebiet wieder auftretende Brandherde sofort vom Boden aus bekämpfen, um eine Eskalation der Situation in der Nacht zu vermeiden. Ab Sonntagfrüh, 7 Uhr, werden schließlich die Hubschrauberlöscheinsätze mit gleicher Intensität wie heute fortgesetzt.
Der Katastrophenfall bleib folglich und aller Voraussicht nach bis mindestens morgen Vormittag bestehen, ebenso wie die Sperrung der Staatsstraße 2101 im Bereich zwischen Karlstein und der Einmündung B 305 (Schneizlreuth).

Situation am Sonntag 9 Uhr (15.04.)

Bad Reichenhall – Die Situation rund um den Bergwaldbrand am Thumsee nahe Bad Reichenhall hat sich während der Nachtstunden leicht entspannt. Einzelne Brand- bzw. Glutnester konnten seit gestern Abend von den eingesetzten Brandwachen der Feuerwehr erfolgreich bekämpft werden. Bei ihrem in unwegsamen Gebiet äußerst schwierigen Einsatz wurden sie von Kräften der Bergwacht, des BRK und des THW unterstützt.
Seit 7.30 Uhr werden einzelne Glutnester, die sich weiterhin wg. des sommerlichen Wetters zu kleinen Brandherden entwickeln können, wieder von der Luft aus mit Helikoptern abgelöscht. Aufgrund der immer noch bestehenden, latenten Brandgefahr werden aller Voraussicht nach während des ganzen Tages Löschflugseinsätze mit bis zu 8 zur Verfügung stehenden Hubschraubern stattfinden. Diese Hilfe aus der Luft wird von der Bundeswehr, der Polizei, der Werksfeuerwehr der EADS und der Bundespolizei geleistet. Dabei werden die Löschhelikopter von einem mit einer Wärmebildkamera ausgestatteten Polizei-Hubschrauber exakt zu den Glutnestern dirigiert. Dieses Koordinieren der Löschflugeinsätze aus der Luft hat sich während des gestrigen Einsatztages bereits bewährt.
Der Katastrophenfall bleibt zunächst weiterhin wegen des hohen Koordinationsbedarfs unter den Einsatzkräften bestehen. Ebenso wie die Vollsperrung der Staatsstraße 2101 im Bereich zwischen Karlstein und der Einmündung B 305 (Schneizlreuth). Eine Umleitung ist ausgeschildert. Die Einsatzleitung weist außerdem daraufhin, dass auch für Fußgänger und Radfahrer das Einsatzgebiet am Thumsee wegen des Hubschraubereinsatzes weitgehend gesperrt bleiben muss.

Keine neuen Brandherde mehr aufgetreten (Stand: 14 Uhr, 15.04.)

Bad Reichenhall – Die Situation rund um den Bergwaldbrand am Thumsee nahe Bad Reichenhall hat sich in den letzten Stunden weiter entspannt. Durch den massiven Löschflugeinsatz von insgesamt 9 Hubschraubern sowie dem unermüdlichen Einsatz der Feuerwehrmänner in oftmals unzugänglichem Gebiet ist es am Vormittag gelungen, letzte Brandnester im Einsatzgebiet im Keim zu ersticken. Derzeit werden noch einzelne Glutnester aus der Luft bekämpft. Das Hauptaugenmerk der Einsatzarbeiten liegt aber bereits auf das präventive Einwässern der gefährdeten Zone, um bis zum Abend einen neuen Ausbruch eines Walsbrandes möglichst ausschließen und somit den nun fast 50stündigen Einsatz beenden zu können.
Der dafür notwendige Hubschraubereinsatz wird voraussichtlich in den frühen Abendstunden enden. Bis dahin bleibt der Katastrophenfall aber weiterhin wegen des hohen Koordinationsbedarfs unter den derzeit noch über 200 eingesetzten Kräften von Feuerwehr, Berg- und Wasserwacht, Bundeswehr, THW, BRK und Polizei bestehen. Zudem muss noch die Vollsperrung der Staatsstraße 2101 im Bereich zwischen Karlstein und der Einmündung B 305 (Schneizlreuth) bestehen bleiben. Eine Umleitung ist weiterhin ausgeschildert.

Katastropheneinsatz ist beendet, Vorsichtsmaßnahmen für die nächsten Tage (15.04.)

Bad Reichenhall – Um 18.35 Uhr erklärte das Landratsamt Berchtesgadener Land als zuständige Behörde den Katastropheneinsatz am Thumsee nahe Bad Reichenhall offiziell für beendet. Damit endete der Katastrophenfall, erklärt am Samstag um 1.10 Uhr, nach insgesamt mehr als 41 Stunden. Der Bergwaldbrand am Thumsee, der am vergangenen Freitag gegen 14 Uhr begonnen hatte, konnte nur Dank eines unermüdlichen Einsatzes von vielen hundert Einsatzkräften am Boden und einer in dieser Form bisher einmaligen Löschaktion aus der Luft in seiner Ausbreitung bestmöglich eingedämmt und schließlich vollständig abgelöscht werden.

Dennoch kann ein neuerliches Ausbrechen eines Waldbrands in dem Gebiet in der nächsten Woche aufgrund der besonderen Wetter- bzw. Geländesituation nicht vollständig ausgeschlossen werden. Daher werden ab sofort Beobachtungsposten der Bayerischen Staatsforsten eingerichtet und die von den Feuerwehren in den letzten Tagen in dem Gelände errichtete Logistik (Wasserleitungen, Wasservorrattanks) vorsichtshalber aufrecht erhalten, um bei einem neuerlichen Alarm schnell reagieren zu können.

Das Einsatzgebiet erstreckte sich insgesamt auf ca. 600.000 qm, direkt betroffen von dem Bergwaldbrand war eine Waldfläche von ca. 25 - 30 ha. Endgültige Aussagen über tatsächlich vernichtete Waldflächen oder eine Bezifferung der genauen Schadenshöhe können von den Bayerischen Staatsforsten noch nicht gemacht werden. Ebenso ist die Brandursache bisher nicht geklärt.

An dem vor allem in Sachen Koordination und Zusammenarbeit aller beteiligter Organisationen sehr gelungenen Großeinsatz waren an den 3 Tagen insgesamt 960 Personen beteiligt, die sich wie folgt auf die Organisationen verteilen:

· Freiwillige Feuerwehren (davon waren 21 aus dem Lkr. Berchtesgadener Land, 5 aus dem Lkr. Traunstein und 2 aus Österreich): 480 Personen
· Bayerisches Rotes Kreuz (inkl. Berg- und Wasserwacht): 190 Personen
· Polizei: 140 Personen
· THW: 70 Personen
· Bundeswehr: 50 Personen
· Landratsamt BGL: 20 Personen
· Stadt Bad Reichenhall: 10 Personen

Die Löschflugeinsätze wurden an den 3 Tagen mit insgesamt 11 Hubschraubern von folgenden Organisationen bzw. Privaten durchgeführt:

· Bundeswehr: 3 Hubschrauber (davon 2 Großhubschrauber CH 53)
· Polizei: 3 Hubschrauber
· Bundespolizei: 2 Hubschrauber
· Werksfeuerwehr der EADS: 2 Hubschrauber
· Salzburger Polizei (nur freitags): 1 Hubschrauber

Dabei wurden hochgerechnet ca. 2,5 Millionen Liter Wasser in dem unwegsamen Einsatzgebiet abgelassen. Zusätzlich wurden noch ca. 0,5 Millionen Liter Wasser über die Bodenleitungen der Feuerwehren in den Bereich zum Löschen gepumpt.

Die Einsatzleitung dankte bei der abschließenden Lagebesprechung allen an den drei Tagen eingesetzten Hilfskräften nochmals für ihr äußerst großes Engagement und ihren vorbildlichen Einsatz, der einen auf Grund des alpinen Gebiets und der vorherrschenden sommerlichen Witterung sehr schwierigen Großeinsatz zu einem sehr befriedigenden Abschluss brachte.

Ab sofort ist auch die Vollsperrung der Staatsstraße 2101 im Bereich zwischen Karlstein und der Einmündung B 305 (Schneizlreuth) aufgehoben.

Nachlöscharbeiten am Thumsee (16.04.)

Bad Reichenhall – Nach einer für die im Brandgebiet eingesetzten Feuerwacht ruhigen Nacht wurden bei einem Kontrollflug eines Polizeihubschraubers mit Wärmebildkamera über das Waldgebiet am Thumsee nahe Bad Reichenhall vereinzelte Glutnester in unwegsamen Gelände geortet. Die vor Ort befindlichen Einsatzkräfte von der Feuerwehr Bad Reichenhall sind bereits dabei, die Glutnester einzudämmen.
Ab 14 Uhr werden sie dabei von 2 Hubschraubern der Bundeswehr, die wieder von einem Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera von der Luft aus dirigiert werden, mit Löschflugeinsätzen unterstützt. Der Hubschraubereinsatz wird bis voraussichtlich 16 Uhr andauern.
Die Wasserwacht stellt die reibungslose Löschwasseraufnahme aus dem Thumsee sicher. Die Staatsstraße 2101 wird nicht gesperrt, sie bleibt einseitig befahrbar. Es wird zusätzlich eine Geschwindigkeitsbeschränkung in Teilbereichen angeordnet und eine Ampelanlage eingerichtet. Mit Verkehrsbehinderungen ist zu rechnen.